- Rio Grande do Norte
- Rio Grande do Norte['rriu 'grandi du 'nɔrti; portugiesisch »großer Fluss des Nordens«], Bundesstaat Brasiliens, an der Nordostküste Südamerikas, 53 307 km2, (1996) 2,56 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Natal. Der größte Teil des Staates, die nördliche und nordöstliche Abdachung des Brasilianischen Berglands, gehört zum Trockengebiet Nordostbrasiliens (Sertão, mit Caatingavegetation) und kann nur durch extensive Viehzucht und Sammelwirtschaft (Karnaubawachs) genutzt werden; bedeutende Salzgewinnung aus den Strandseen. Feldbau ist auf die vom Südostpassat stärker beregnete Ostküste (1 200 bis 1 700 mm Niederschlag/Jahr) und auf bewässerungsfähige Talböden beschränkt (Baumwolle, Zuckerrohr, Sisal, Mais, Reis u. a.); der ehemalige Regenwald (Zona de Mata) ist hier gerodet. Geringe Industrie (Produktion von Nahrungsmitteln, Textilien, Leder u. a.) hat sich um Natal entwickelt. Im Planalto da Boroborema abbaufähige Bodenschätze (Wolfram, Zinn, Columbit). - Die ersten Siedlungen im heutigen R. G. do N. entstanden Ende des 16. Jahrhunderts bei Natal. Als Teil des Kapitanats Pernambuco stand das Gebiet 1630-54 unter niederländischer Herrschaft. 1817 sagte es sich vorübergehend von Pernambuco los; seit 1824 ist es ein eigener Bundesstaat Brasiliens.
Universal-Lexikon. 2012.